Dienstag, 14. Dezember 2010

Farmerlebnisse in Costa Rica

Am Donnerstag, den 11. November haben Martin und ich den Bus zu der Farm in Pedregoso, von der uns die beiden Amerikaner erzaehlt haben, genommen. Da die Fahrt dort hin laenger gedauert hat als geplant, weil wir ca 2 stunden auf der Strasse mitten in den Bergen feststanden, sind wir im Dunkeln an der Farm angekommen. Nach einem 10-15 minuetigen Fussweg einen matschigen Berg hinunter ueber die Farm, sind wir an einem offen geschnittenen und recht gemuetlichem Haus angekommen. Nick, ein 27-jaehriger Amerikaner aus Florida, der sich dazu entschieden hat fuer immer auf der Farm zu leben und diese zu managen, hat uns freundlich empfangen. Er hat uns erstmal ein schoenens Abendessen gekocht: Suesskartoffeln mit Zwiebel und Knoblauch, dazu Salad. Alles eigenhaendig von der Farm geerntet. Bei der Farm handelt sich um eine biologische Farm. Die Besitzer, ein aelteres Paar aus den USA, leben dort seit 20 Jahren, seit 10 mit Strom, mit dem Ziel alles was sie brauchen nachhaltig zu produzieren.
Am naechsten Tag hat der 1. Arbeitstag begonnen. Wir haben uns entschlossen, eine Art Freiwilligenarbeit auf der Farm zu machen. Das heist: wir arbeitenam Tag 4 Stunden- was heisst arbeiten, es war mehr so eine Art praktischer Unterricht-lernen viele interessante Sachen und bekommen Unterkunft und Malzeiten fuer $10 am Tag. Am ersten Tag haben wir z.B. Kaffee gesauebert. Das heisst, wir haben die Bohnen durch die Malmaschine gedreht um sie aus der Schale zu befreien, haben sie gewaschen und die schlechten aussortiert und sie danach trocknen lassen. Spaeter haben wir die Bohnen ueberm Feuer geroestet und gemalen und natuerlich auch getrunken. Schmeckt sehr gut :)Sonst kriegt man in Nikaragua oft nur Instantkaffee zu kaufen, weil der gute Kaffee exportiert wird. Die Farm, auf der wir waren, verkaufen ihre Sachen aber nicht, sondern arbeiten nur fuer den Eigenbedarf.
Abends, wenn es dunkel wurde haben wir angefangen zu kochen. Dazu wurde erstmal ein Feuer im Ofen gemacht. Martin und ich wurden darin immer besser. Nick hat waehrend dessen alle Zutaten auf der Farm zusammengesammelt, die wir brauchten. So ein Essen hat locker immer 2-5 Stunden Zubereitungszeit erfordert. Aber es hat sich wirklich immer gelohnt - und es gibt abends sonst auch gar nichts zu tun, weil es regnet und um 5 Uhr dunkel wird. Das Essen war wirklich immer sooooo gut! Es gab z.B. selbstgemachte Tortillas, selbstgemachtes Pesto, Reis und Bohnen, viele verschiedene "Gruenzeugpasten" und immer Salad mit leckerem Dressing ...
Tagsueber haben Martin und ich auf der Farm geholfen. Arbeiten, die wir z.B. gemacht haben sind: junge Pflanzen umpflanzen, Kaffeebohnen sammeln, Kakao pfluecken, Feuerholz holen, Unkraut jeeten und...nicht zu vergessen: Pferdescheisse holen. Ja, an einem schoenen Tag sind wir mit mehreren Leuten auf dem Pickup und vielen Hunden, Saecken und Schaufeln zum Pferdestall gefahren und haben Scheisse geschaufelt :) Natuerlicher Duenger! Es war aber nicht so schlimm, Pferdescheisse riecht gott sei Dank nicht so schlimm. Aber genug davon.
Nun zu den Hunden. Auch sie koennen mehr oder weniger autark leben. Nick hat uns erzaehlt, dass wenn die Hunde nicht regelmaessig Fleisch bekommen sie auf die Jagd gehen. Dann toeten sie quasi alles was auf der Farm rumlauft, wie z.B. Nachbars Katzen oder Nachbars kleine Hunde oder auch die eigenen Katzenbabys. Gut, dass sie uns nicht erwischt haben, als wir am ersten Abend alleine auf die Farm gekommen sind. Aber zu Menschen waren sie eigentlich immer ganz lieb.
Eine der besten "Arbeiten" war unsere eigene Schokolade zu machen. Dazu haben wir Kakaobohnen geroestet, die Schale abgemacht und die Bohnen gemahlen. Noch bisschen Zucker dazu - fertig! Das schmeckt wirklich lecker, aber ziemlich bitter. Ein Teil der Schokolade haben wir in einem Brot verbacken. Martin hatte die Idee ein Schoko-Bananenbrot zu backen. Jeden Samstag Abend wird auf der Farm Brot im eigens gebauten Steinofen gebacken. So auch unser Schoko-Bananenbrot. Vorher wird Pizza gemacht. Die ist auch richtig gut. Oft kommen dann Freunde von den Nachbarfarmen zum Pizzaabend vorbei. Dann wirds richtig voll in der kleinen Volunteer-Kueche. Der Abend hat Spass gemacht.
Eines der unlustigen Dinge an der Farm sind die etlichen Moskitostiche und Bisse von kleinen schwarzen Kaefern. Letzteres juckt schlimmer als Mueckenstiche. Die Kaefer halten sich mit Vorliebe in Kaffeeplanzen auf, aber auch sonst ueberall. Martin, der Glueckliche, hatte eine Zeit lang weit ueber 100 Stueck am ganzen Koerper :)
Aber auch die extrem hohe Luftfeuchtigkeit auf der Farm war nicht so angenehm. Sie sorgt dafuer, dass die Klamotten und unsere Betten staendig feucht und klamm waren. Aber das ist auch logisch, wenn es jeden Tag ab ca 13/14 Uhr bis nachts regnet und die Fenster keine Scheiben haben. Auch an die ganzen Insekten, die daher ins Haus kommen, mussten wir uns anfangs gewoehnen.
Aber jetzt genug davon. Die Farm hat uns richtig gut gefallen.
Und zum Schluss noch ein paar Bildchen...



































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